Seit der Gründung des Verkehrsvereins im April 1927 agierte dieser viele Jahre lang als Kommunikationsplattform für Urlaubsgäste und Leistungsträger im Ort. Zu den Vereinsmitgliedern zählten u.a. Privatpersonen ebenso wie die hier ansässigen Bäcker, Metzger, Einzelhändler, Cafes, Hoteliers, Pensionsbetreiber, Gastwirte sowie Schuhmacher und der Friseur. Man traf sich beim Einkaufen in den Dorfläden oder in den Wirtshäusern, beim Friseur oder bei den zahlreichen Festen und Feiern im Ort sowie bei Vereinsversammlungen oder im „Verkehrsbüro“.
Heute ist ein „Verkehrsbüro“ obsolet geworden, Geschäfte mit einem Ladenlokal (außer den Friseursalon) gibt es keine mehr im Ort und die Anzahl der gastronomischen Betriebe reduziert sich zunehmend. Die Zahl der Einwohner hat sich vervielfacht – Orte der Alltagsbegegnung mit ihren vitalen Kommunikationsmöglichkeiten hingegen gehen zunehmend verloren, mit der Folge, dass Einwohner sich entfremden.
Um dem demografischen sowie strukturellen Wandel unserer Zeit gerecht zu werden, und um die Vereinsarbeit zielgruppengerecht zu intensivieren, hat der Vorstand des heutigen Orts- und Verkehrs-vereins Unser Holzhausen-Externsteine (per Rundbrief an alle Haushalte) die Einwohner des Ortes für Donnerstag, 23.11.2017 zu einer Bürgerversammlung „Ortsgespräch“ eingeladen – zu der von den aktuell 1.071 Ortsbewohnern leider nur ca. 5% in die Kirche im Kurpark gekommen waren.
Diese hörten zunächst einen einleitenden Vortrag von Volker Bein über „Kommunikationslandschaften in Dörfern“* mit seiner Schlussfolgerung, dass nur kommunikative Dörfer lebendige und zukunftsorientierte Dörfer sind:
Man muss einander treffen (können), um miteinander zu reden,
man muss miteinander reden, um voneinander zu wissen –
damit man gemeinsam die Zukunft des Ortes gestalten kann.
* Siehe dazu:
Caroline Seibert, Andrea Soboth - Institut für Regionalmanagement, Solms
Kommunikationslandschaften in Dörfern - vhw FWS 5/Oktober – November 2014
Im zweiten Teil der Veranstaltung erarbeiteten die sehr engagierten Teilnehmer eine IST-SOLL-Analyse zum Zustand des Ortes – u.a. anhand der Fragen:
„Was sind die Stärken / Schwächen unseres Dorfes?“
„Welche Angebote wünschen wir uns?“
Die Auswertung unten zeigt, dass neben der guten Nachbarschaft die besondere Lage des Ortes mit seiner (Natur)Landschaft, einem hohen Wohnwert und der empfundenen Ruhe von großer positiver Bedeutung sind.
Der mit Abstand höchste Negativwert entfällt auf die für viele Einwohner sehr unbefriedigende Verkehrs- und Park(platz)situation im Ort – insbes. in der Lange Straße durch abgestellte Wohn- und Pferdeanhänger sowie auf den Straßen zur Vogeltaufe bei Veranstaltungen an der Grillhütte wegen der nun fehlenden Parkplätze auf dem Gelände vom Hotel Bärenstein im Bärenkamp. Des Weiteren sind fehlende Geschäfte, Kneipen, Treffpunkte sowie keine Angebote für Kinder und Jugendliche und zu wenig Kommunikation mit/von Neubürgern von großer Relevanz.
Die „Wunschliste“ für den Ort wird von Wünschen nach Kommunikations-orten und -anlässen sowie Einkaufsmöglichkeiten und schnellem Internet angeführt – gefolgt vom Wunsch nach Bürgerbus, Fahrdienst und Mitfahrerbänken.
Die Versammlungsteilnehmer unterstützten den Vorschlag des Vereinsvorstands, im Ort 4-5 „Quartiersprecher“ als direkte Ansprechpartner und „Kümmerer“ für ihre nähere Nachbarschaft zu finden. Die zu bildenden Quartiergruppen könnten mit dem Orts- und Verkehrsverein gemeinsam die Zukunft des Ortes gestalten.
Wenn Sie bei der Realisierung einer der nebenstehenden Wünsche oder als „Quartiersprecher“ mitarbeiten wollen, melden Sie sich bitte unter
Grillplatz.Externsteine@t-online.de oder bei
Wilhelm Kelle Tel. 05234 2809 * Volker Bein Tel. 05234 835021
Ergebnisse der Ist-Soll-Analyse
| Platz |
Besonders gut gefällt mir im Ort … |
| 1 | Landschaft / Natur / Wild |
| 2 | gute Nachbarschaft |
| 2 | Luftkurort / Ruhe im Ort |
| 4 | Lage des Ortes / Wohnlage / Hoher Wohnwert |
| 5 | Grillhütte / Grillfeste |
| 6 | Busanbindung |
| 7 | Wanderwege |
| 8 | Angebote der Kirche |
| 9 | Arbeit der Ü70 |
| 9 | geringe Kriminalität |
| Platz |
Schwächen des Ortes sind … |
| 1 | Verkehrssituation (Parken Lange Straße) |
| 2 | wenig / bald keine Gastronomie fehlende Geschäfte, fehlende Treffpunkte |
| 3 | keine Angebote für Kinder/Jugendliche |
| 4 | zu wenig Kommunikation mit/von Neubürgern Neubürger zu wenig integriert |
| 5 | Nachbarschaft Desinteresse / wenig Kontakt |
| 5 | fehlendes Interesse an Veranstaltungen |
| 5 | Leerstände |
| 8 | Internetanbindung |
| 9 | zu wenig (Vereins)Aktivitäten |
| 9 | keine Infos über Aktivitäten im Ort, leerer Infokasten |
| 11 | wenig Bürger-Engagement |
| 12 | Ort ist langweilig |
| 12 | Verkehrsanbindung |
| Platz |
Ich wünsche mir für den Ort … |
| 1 | mehr (gute) Veranstaltungen / Feste |
| 2 | Einkaufsmöglichkeiten, verbleibende Gastronomie, gemeinsam organisierte Gastronomie |
| 3 | Versammlungs- / Gemeinschaftsraum, Treffpunkte |
| 3 | schnelles Internet |
| 5 | Bürgerbus / Fahrdienst / Mitfahrerbänke |
| 6 | Ortsvorsteher |
| 7 | mehr Kommunikation zwischen Vereinen |
| 8 | bessere Pflege/Reinigung der Straßen, Dorfentrümpelung |
| 9 | Kommunikation zwischen Jung + Alt |
| 9 | Wanderwegekennzeichnung |
| 9 | Neubürger besser integrieren |
| 12 | Kooperation mit Stadtmarketing |
| 12 | Kommunikationsevent |
| 12 | mehr Hilfe für Ü70 |
| 12 | Belebung des Kurparks |
| 12 | Parkplätze |
| 17 | gegenseitige Rücksichtnahme |
| 17 | Veranstaltungen für Kinder |
| 17 | Aktivitäten fördern |